Samstag, 28. Oktober 2017

Mal etwas Politik

Da man mit der Zeit auch ein wenig das Land kennenlernt, hier mal ein paar Fakten über Lettland. Mit knapp 2 Millionen Einwohner insgesamt etwas kleiner als Berlin. Knapp 700.000 davon leben in Riga. Nationalsprache ist Lettisch, allerdings gibt es auch sehr viele russischsprachige Einwohner (in Riga ca 50%). Das führt nicht selten zu Konflikten, wenn auch eher unter der Oberfläche. 
Regiert wird Lettland von dem Präsidenten (aktuell Raimonds Vejonis), dem Regierungsschef (Maris Kucinskis) und dem Parlament, genannt Saeima. Die wichtigsten Regierungsgebäude befinden sich alle in Riga, die meisten in der Innenstadt. 
Die Burg von Riga, der Sitz des Präsidenten.

Das Gebäude der Saeima, dem Parlament Lettlands.

Mir ist schon ziemlich früh aufgefallen, dass die Menschen hier oft sehr viel arbeiten, da die Löhne wirklich niedrig sind. 1.000 Euro gilt schon als relativ viel. Was sowohl ich wie auch meine Mit-Praktikantion aus Deutschland nur schwer verstehen ist, wie viele Menschen davon leben können, da die Lebenshaltungskosten in etwa ähnlich sind wie in Deutschland. Ein Lehrer soll beispielsweise ca. 600 Euro im Monat verdienen, was schon sehr viel Idealismus im Job verlangt .... 

Die Fahne Lettlands, dramatisch im Wind.


Halbzeit

Zeit für eine erste Zwischenbilanz meines Praktikums beim Baltisch-Deutschen Hochschulkontor. Alle Katalogdatensätze und die Inventarliste des Lernzentrums Fachsprache Deutsch sind überaerbeitet, die Zuordnungen zu den Gruppen bei einzelnen Medien geändert und die Gruppe "Cds, DVDs, Kasetten" aufgelöst. Außerdem habe ich die Medien ordentlich aufgestellt und die Regalreihen gerückt.

Ordentlich wie nie: Die Regale des Lernzentrums. Und es ist sogar noch Platz übrig für neu hinzukommende Medien. 
Als nächstes Arbeite ich eine Liste mit Vorschlägen aus, wie man das Lernzentrum weiter führen und weiterentwickeln kann. Ideen dazu sind Werbeposts bei Facebook und auf der Website, Buchvorstellungen und eine Möglichkeit für Neuanschaffungen. Außerdem bemühe ich mich um einen Termin mit den Bibliothekarinnen des Goethe Instituts, um ein paar Tipps zu erhalten. Außerdem sollen die Bestände klar abgegrenzt sein, da keine Konkurrenz oder dubletten Bestände entstehen sollen. Es bleibt also spannend!

Montag, 23. Oktober 2017

Meine erste selbsterstelle Medienkombination

Da irgendjemand mal die Idee hatte, Lehrbücher und E-Medien getrennt aufzustellen, befinden sich zusammengehörende Medien oft an verschiedenen Stellen im Regal. Als Lösung gibt es daher zwei Möglichkeiten:

1. Einen kleinen Verweis im Katalog schreiben (und hoffen, dass Nutzer das verstehen)

und etwas eleganter

2. Medien als "Medienkombination" wieder zusammenführen. Das ist oft nicht so einfach, da dafür idealerweise Hüllen in Bücher geklebt werden müssen. Alternativ können Medien zusammen in einem Karton oder einer Mappe aufgestellt werden.

Da ohnehin eine kleine Menge überflüssiger Langenscheidt-Kartons übrig waren, in denen sich genau eine CD oder DVDin seperater Hülle befand (was sehr platzintensiv ist), habe ich die restlichen Kartons benutzt, um Bände und CDs oder Kassetten (jaja, aber das ist ein anderes Thema) zusammen im Regal aufzustellen. Dazu habe ich das Cover des Buches kopiert und damit den Karton auf das nun enthaltene Medienpaket "umgestylt". Das geht natürlich nur, wenn z.B. das Arbeitsbuch kleiner als der vorhandene Karton ist.
Wenns geklappt hat, sieht das ganze dann so aus

Freitag, 20. Oktober 2017

Evaluation des Lernzentrums

Da zu meinen Aufgaben nicht nur die Katalogisierung, sondern auch ein wenig Bestandspflege gehört, habe ich einen kleinen Evaluationsbogem erstellt, um ein wenig mehr über die Nutzer und Nutzerwünsche in Riga zu erfahren. Dank der Hilfe meiner Kollegen gab es auch eine englische und eine lettische Version, die wir bei den Veranstaltungen des Hochschulkontors verteilt haben.

Links ein ausgefüllter Bogen, rechts mein Bogen zum sammeln der Ergebnisse. 
Was wir mit den Ergebnissen jetzt anfangen, wird sich wohl in den nächsten Wochen zeigen. Man darf gespannt sein!

Einkaufen, die Zweite

So langsam bin ich etwas sicherer im Supermart unterwegs. Das liegt auch daran, dass die Gewohnheiten hier anders sind. So sind zum Beispiel Bonbons, Kekse und schokolade, die man einzeln nach Gewicht kauft viel billiger, als wenn man Sachen fertig in der Tüte kauft. Also genau umgekehrt wie in Deutschland.

Da weiß man gar nicht, was man nehmen soll ... 

Aber am wichtigsten ist die Entdeckung, die mir schon so manches Abendessen gerettet hat: Pelmeni. Eigentlich eine russische Spezialität, erfreut sich aber auch hier großer Beliebtheit.
Links: Pelemi, rechts Roggenbrot. Auch sehr lecker!

Tag der offenen Tür

Da das Baltisch-Deutsche Hochschulkontor anlässlich der Tage der Deutschen Sprache in Lettland am 18.10. Tag der offnene Tür hatte, hier ein paar kleine Impressionen.

Festlich geschmücktes Büro.
Die Vorbereitungen betrafen eine Anmeldung beim Goethe-Institut, wo die Veranstaltungen auch zentral beworben wurden. Dafür bekamen wir dann auch eine ganze Ladung Kugelschreiber, Stofftaschen, Buttons, Armbänder und alles was man sonst so braucht. Vom Hochschulkontor wurden noch Tee und Süßigkeiten herangeschafft.

Gut gerüstet mit allem, was dazu gehört. 

Außerdem habe ich ein kleines Deutschland Quiz erstellt. Wer möchte, kann es ja lösen. Viel Spaß!
Wer weiß alles? Googeln gilt nicht!


Sonntag, 15. Oktober 2017

Datenbankpflege und Katalogisieren

Damit es nicht so aussieht, als würde ich hier Urlaub machen, heute mal ein kleiner Bericht von meiner aktuellen Aufgabe:

Die Bände des Lernzentrums Fachsprache Deutsch sind bisher in einer Excel-Liste weitgehend vollständig erfasst beziehungsweise inventarisiert. Anhand der Liste habe ich dann überprüft, ob die Bände auch tatsächlich im Regal vorhanden sind. Das war bei den meisten der Fall. Einige sind wohl "unterwegs", die Ermittlungen diesbezüglich stehen aber noch aus.
Als nächstes ging es dann an den Katalog auf der Website. Der ist etwas einfacher strukturiert als bei den einschlägigen Bibliothekssystem wie PICA, ADIS etc. Das System ist eine Erweiterung zum Content Management System Joomla!.

Alles in einem: Katalog- und Exemplardaten. Das Feld "Description" nutze ich für enthaltene Werke, aber auch für Exemplarinformationen, z.B. "Buch + CD-ROM" oder Inhaltsbeschreibungen (falls notwendig)

Wie man sehen kann, sind die Eingabefelder eher begrenzt, weswegen eine konventionelle Titelaufnahme nach RDA nicht möglich war. Außerdem musste ich, um einheitliche Datensätze zu generieren, unter anderem ein paar Abstriche machen beim Hauptitel (Trennung durch einen Punkt statt Doppelpunkt). Eine Trennung zwischen Katalog- und Exemplardatensatz ist ebenfalls nicht möglich. Allerdings handelt es sich auch nur um einen relativ kleinen, eng thematisch eng umrissenen Bestand. Im Zweifel habe ich mich dafür entschieden, wie der vermutliche Sucheinstieg von Nutzern ist. Russische Titel habe ich deswegen auich nicht oder so wenig wie möglich transkribiert.
Diktionäre Deutsch-Lettisch, Deutsch-Russisch. Außerdem gibts noch Deutsch-Englisch, Russisch-Französisch, Russisch-Lettisch. Je nach Herkunftsland kann sich die Gestaltung der Titelseite und die Angabe der wesentlichen bibliografischen Angaben erheblich unterscheiden ... 

Der Katalog hat eine Suchfunktion, die alle Felder gleichzeitig durchsucht, einzelne Felder können nicht angewählt werden. Alternativ können die Gruppen, nach denen die Medien geordnet sind, aufgerufen und die darin enthaltenen Medien angezeigt werden.
Einige Vertreter der Gruppe "Wörterbücher"

Bei den Gruppen handelt es sich unter anderem um Grammatik (Deutsch als Fremdsprache), Belletristik, Fachsprache Medizin, Fachsprache Technik, Wörterbücher, Landeskunde etc. Testen kann man es hier: Lernzentrum Fachsprache Deutsch

Viel Spaß beim ausprobieren!

Update:
Den Artikel wollte ich schon Anfang der Woche veröffentlichen. Blogger.com war da anscheinend anderer Meinung. Daher erst jetzt ...

Schiffe!


Da Riga ja auch eine Hafenstadt ist, kam ich natürlich nicht umhin, auch allerlei Schiffe zu fotografieren. Zwar ist nicht gerade Hochsaison, aber ab und zu legen direkt gegenüber meinen Wohnheim Kreuzfahrtschiffe an.

DIe Balmoral am Kreuzfahrtterminal neben der Vansu-Brücke.

Hier hat man einen schönen Größenvergleich zwischen Brücke, kleinem Schaufelraddampfer (heute ein Restaurant und einem Kreuzfahrtschiff.

Die Aida im allmorgendlichen Stau auf der Brücke. 


DIe Fähre nach Stockholm, von Kipsala aus gesehen. 

Der Containerhafen ist etwas weiter weg, aber Kipsala aus noch zu sehen. Zumindest der Anfang. 
Blick Richtung Containerhafen, im Vordergrund die Fähre nach Stockholm
Auf Kipsala befindden sich kleinere Werften, hier für ein Containerschiff.

In Kipsala und Umgeben gibt es auch einige kleinere Yachthäfen. Die sind zur Zeit, wohl wegen der Jahreszeit, nicht besonders gut besucht. 

Kleiner Yachthaften im ehemaligen Hafengelände Rigas, gegenüber der Altstadt.


Eine schicke Yacht am Yachthaften in Kipsala.

Hinten sogar ein der Nachbau eines altmodischen Segelschiffs. Im Vergleich zur Fähre dann doch eher winzig. 
Ein Wikingerschiff hat sich auch hierher verirrt. 
Wie man auf den Bildern ganz nebenbei auch erkennen kann, ist das Wetter sehr wechselhaft. Selbst eine Mit-Praktikantin aus Hamburg leidet darunter. Und das will schon was heißen! Allerdings ist es dennoch der schönste Arbeitsweg, den ich jemals hatte. Da kann Berlin nicht mithalten!

Blick über die Düna auf dem Weg nach Hause. Zuminest bei schönem Wetter :-)






Samstag, 7. Oktober 2017

Essen und einkaufen in Lettland

Da ich leider keine Vollpension in Riga habe, muss ich ab und zu einaufen gehen. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass Lettland nicht billiger ist als Deutschland. Grunndnahrungsmittel sind in etwa genauso teuer oder etwas billiger (Obst und Gemüse vom Markt), anderes dafür unglaublicht teuer, vor allem Drogerieartikel. Hier zahlt man mindestens das Doppelte. Zum Einkaufen gibt es in Riga grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

Supermärkte, die auf den ersten Blick wie klassische Deutsche Supermärkte wirken. Das Angebot ist aber doch ein wenig anders. So gibt es eine unglaublich große Auswahl an Fisch, Wurst und Brot, dafür gibts eher weniger Konserven oder Fertiggerichte. Außerdem ist alles ein wenig anders geordnet als in Deutschland. Achja und es gibt nur zwei größere Ketten hier. Das heißt, die Konkurrenz ist nicht besonders groß. Entsprechend hoch sind die Preise.

Sachen aus dem Supermarkt: Nudeln, Konserven mit Inhalt den ich noch herausfinden muss, eingemachte Gruken und Tomaten (sehr lecker!) und Schokolade (noch leckerer!). Und Bier!
Sushi kann man sich im Supermarkt frisch selbst zusammenstellen.

Etwas günstiger sind die Markthallten. Sie erstrecken sich über ein riesiges Gelände neben der Altstadt und es gibt hier nahezu alles. Für Fleisch, Fisch, Käse und Gemüse gibt es eine eigene Halle. Diese sind wiederrum umgeben von unzähligen kleinen Ständen die Kleider, Blumen, Nippes, Haushaltsartikel und wiederum Obst und Gemüse verkaufen.

Blick in eine der Markthallen. 

Kleine Kaffeeteilchen kriegt man oft in Riga. Es gibt sie in allen möglichen Sorten. Da fällt die Auswahl nicht leicht. 

Blumenstand.
Es ist doch alles etwas anders als in Deutschland. Was dabei typisch lettisch ist, habe ich noch nicht herausfinden können. Meistens bin ich schon froh, wenn ich überhaupt weiß, was ich kaufen soll. Die in der Regel dreisprachige Beschriftung (Lettisch, Estnisch, Litauisch) hilft mir auch selten weiter. Manchmal, wenn viel Platz auf der Verpackung ist, kommt noch Russisch hinzu. Das kann ich dann noch weniger lesen.

Und nicht nur das Angebot ist anders: Es ist in Lettland eher normal, keinen unnötigen Smalltalk mit Verkäufern zu halten. Kaufen, bezahlen, gehen. Das ist für Letten der perfekte Ablauf. Alles andere findet man hier eher merkwürdig. Dafür echt toll: Man kann beinahe überall mit Karte bezahlen. Es ist hier eher unüblich, Bargeld zu benutzen. Und wenn doch, ganz wichtig: Man sollte das Geld nicht in die Hand geben, sondern auf den Tresen legen. Ist hier so üblich, Geld in die Hand geben ist merkwürdig. Warum das so ist, muss ich noch herausfinden.

Dienstag, 3. Oktober 2017

Heute mal eine Veranstaltung in der Bibliothek der Universität Lettlannds

Am 2. Oktober fand der Vortrag "Digital Humanities - Die Zukunft der Literaturwissenschaft" von Prof. Dr. Jochen Strobel (Universität Marbug) statt in der Bibliothek der Universität Lettlands. Zur Vorbereitung galt es, Plakate zu verteilen und ein Grußwort zu schreiben.

Zwei Stunden davor waren dann Vorbereitungen zu treffen wie Stühle aufstellen, Teilnehmerlisten und Flyer des Baltisch-Deutschen Hochschulkontors auszulegen.

Und los gehts. Fun Fact: Die Räumlichkeiten wurden von Microsoft gesponsort. Altbekannte Probleme mit dem Beamer gabs trotzdem...

Ein  Blick aus dem Fenster auf die schöne Fassade der Bibliothek.

Bevor es dann richtig losging, gabs noch eine Hausführung. Die geisteswissenschaftliche Abteilung ist in einem wunderbaren Altbau untergebracht, der vor gut 150 Jahren als Wohnhaus des Bürgermeisters gebaut wurde. Diesen edlen Charme hat man soweit es ging erhalten, sondern auch Gespür für witzige Details gezeigt. Alles ist öffentlich zugänglich und darf auch zum Arbeiten und entspannen genutzt werden. 

Hier war früher die Küche. Heute Platz zum entspannen. Im Schrank links: Bestseller zum entspannen.

Hier war das Wohnzimmer. Heute Seminar- und Konferenzraun.
Das ehemalige Arbeitszimmer. Auch dieser Schreibtisch darf zum arbeiten benutzt werden!

Ach technisch muss sich die Bibliothek nicht verstecken, die Medien sind mit RFID-Technik ausgestattet und sind in Freihandaufstellung für alle Nutzer zugänglich. Anmelden kann sich jeder, der möchte. Studenten sind automatisch angemeldet mit ihrem Ausweis. 

Arbeitsplatz für Bibliothekare für Information und Recherche.

Eine von mehreren sehr edlen und hellen Einzelarbeitsplätzen.

Und das wars auch schon. Leider habe ich vergessen, Bilder von den Bücherregalen zu machen. Aber die waren dann doch eher zweckmäßig und deshalb wenig spektakulär anzusehen. Achja, es ist nur so wenig los, weil die Bibliothek geschlossen hatte, wurde uns von der Bibliothekarin versichert.